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Tag der Kameradschaft

„So ein Tag so wunderschön wie heute …“

… und so strömten an diesem 16. Juni 2018 Jung und Alt, Mitglieder, Freunde und Gäste der BRG nach Tiefwerder in unser Bootshaus. Mit über vierzig Anwesenden war der Clubraum gut gefüllt wie seit Langem nicht mehr.

Die Voraussetzungen waren von den äußeren Bedingungen her bei warmem und trockenem Wetter ideal und auch die Tatsache, dass erstmals seit vielen Jahren wieder eine Bootstaufe auf dem Programm stand, lockte viele der Anwesenden.

Schon beim Erreichen des Grundstücks konnte das neue Boot vor der Bootshalle bewundert werden, lag es neben unserer guten alten Diana, die mit 105 Jahren das älteste noch ruderfähige Boot der BRG darstellt - was für ein ästhetischer Anblick, klassische Bootsbautechnik des Jahres 1913 und moderne Verbundbauweise unter Verwendung klassischer Elemente (Innenausbau aus Holz).

Zunächst eröffnete Rolf traditionell die Kaffeetafel und dankte den zahlreichen Spendern für das wieder überaus reichhaltige Kuchenbuffet. Derart köstlich versorgt begaben sich anschließend alle Anwesenden auf den Bootsplatz.

Hier begrüßte unser Vorsitzender Michael Luka offiziell die anwesenden Mitglieder und Gäste. Besonders erfreut konnte er zahlreiche Mitglieder begrüßen, die aus verschiedenen Gründen nur selten im Bootshaus erscheinen können, darunter unsere Zwillinge Inge Rottkewitz und Gertraut „Trautchen“ Hohmann, die erst unlängst zusammen ihren 180sten Geburtstag feiern konnten, das Ehrenmitglied des DRV, unseren Kameraden Manfred Ganzer und seine Frau Susanne, die aus dem Fränkischen angereist waren, unsere Masters-Rennruderlegende und Jubilar, Eberhard Schäfers, unsere Christa Dräger, für die der lange Fußweg leider ansonsten zu beschwerlich ist sowie unsere Jubilarin aus dem fernen Schwabenland, Brigitte Flemming.

Besonders hieß Michael unseren Kameraden Dr. Michael „Mickie“ Lehnert auf dem Bootsplatz willkommen. Aber hierzu an anderer Stelle mehr!

Leider nicht dabei sein konnte unser Ehrenmitglied Hartwig Eder und auch unsere Kameradin Luzie Kutschke musste aus gesundheitlichen Gründen kurzfristig noch absagen, schade aber auch verständlich.

Eingangs des offiziellen Teils gedachten alle Anwesenden mit einer Schweigeminute unseres verstorbenen Ehrenmitglieds Claus Schmied sowie des kürzlich verstorbenen Kameraden Günter Schnioffsky (BRC Hevella). Günter Schnioffsky (Ehrenmitglied des LRV Berlin) war jahrzehntelang DER Motor des Breitensports im LRV Berlin und Organisator unzähliger Breitensportveranstaltungen (Laufveranstaltungen, Fußball, Schwimmen, Tischtennis).

Der Tag der Kameradschaft, unser Vereinsgeburtstag, bildet traditionell auch den Rahmen, an dem langjährige Mitglieder geehrt werden. In diesem Jahr standen mit Hartwig Eder (70 Jahre BRG), Eberhard Schäfers (60 Jahre BRG), Brigitte Flemming (50 Jahre BRG und 50 Jahre DRV) sowie Heike Flemming (40 Jahre BRG) vier Ehrungen an. Michael skizzierte kurz die wesentlichen Eckpunkte des Wirkens unserer verdienten Jubilare in der BRG, stellen sie doch allesamt wesentliche Stützen der BRG dar, haben sie jahrzehntelang für unserer Gemeinschaft unschätzbare Dienste erbracht. Er dankte für die langjährige Mitgliedschaft und wünschte weiterhin alles Gute und viel Freude in der BRG.

Nun rückte unser neuer „Star“ auf dem Bootsplatz in den Fokus. Michael stellte kurz den Werdegang von der Idee bis zur Anschaffung des neuen Bootes dar. Dieses sei nicht als Ersatz für die Diana bestimmt, sondern vielmehr als Ergänzung in dem so wichtigen Segment der Zweier ohne Steuermann zu verstehen. Er hob die vielen kleinen und großen besonderen Ausstattungsmerkmale des neuen Bootes hervor wie Fußsteuerung, moderne Heelflexstemmbretter, kombinierter Hoch- und Tiefeinstieg, gekapselte Luftkammern für die Sicherheit sowie eine besonders hohe Bordwand bei gleichzeitig schlankem Rumpf. Die zusätzliche und sehr leichte, problemlos zu montierende Bugabdeckung verschafft unserem Zweier auch bei ungünstigen Witterungs- und Wasserverhältnissen größtmögliche Sicherheit. All diese Eckpunkte und noch mehr stellen das Ergebnis einer eigens eingesetzten Bootsfindungskommission dar, der Michael uneingeschränkt seinen Dank für die geleistete Arbeit aussprach. Einzig bei der Bootsbreite gab es keine Einstimmigkeit. Letztlich entschied sich die deutliche Mehrheit der aktiven Mitglieder für dieses schlanke Boot als Ergänzung des vorhandenen Bestandes, zumal der schon erwähnten Diana mit der Havel II ein weiteres robustes Tourenboot zur Seite steht.

Jedes Boot braucht einen Namen und dazu gehört eine ordentliche Taufe. Die Namensgebung beschäftigte die Mitgliedschaft schon einige Monate, als unser „Mickie“ eines Tages dem Vorstand den Vorschlag unterbreitete, das Boot nach seinem verstorbenen Vater, unserem Ehrenvorsitzenden Horst Lehnert, zu benennen. Wenngleich dies eine Abkehr von der traditionellen Namensgebung in der BRG darstellt, wurde nach verschiedenen Gesprächen dieser Namensvorschlag der Mitgliedschaft anlässlich der JHV 2018 zur Abstimmung vorgelegt und dort auch mit überwältigender Mehrheit angenommen.

Mit dieser Namenswahl wird erneut das vielfältige und prägende Wirken von Horst Lehnert gewürdigt, wie Michael in seiner Rede hervorhob.

Das Boot blitzblank, mit einem Blumenkranz festlich geschmückt, der Name noch durch die BRG-Flagge verhüllt und von der Besatzung der Jungfernfahrt sowie zweier Helfern flankiert, so konnte der Taufakt beginnen und Michael übergab das Wort an „Mickie“.

Dieser fand in seiner bekannt leichten Art Worte des Dankes sowie Anerkennung für das schnittige Boot, das eine Bereicherung für die Ruderinnen und Ruderer in der BRG sei, um dann zusammen mit Eva Lehnert den Namen zu enthüllen und den Bug mit einem ordentlichen Schluck Sekt zu begießen. Er wünschte dem Boot stets eine gute Fahrt und immer mindestens eine Handbreit Wasser unter dem Kiel. Auf das Zerschellen einer ordentlichen Champagner-Flasche am Bug des Bootes verzichteten wir, aber nur, damit keine Glasscherben den Bootsplatz spicken…

Auf ging es zur Jungfernfahrt und Lina und Tobias setzten das Boot behutsam unter einem dreifachen kräftigen „hipp - hipp - hurra“ der Anwesenden in Fahrt. Den hochwertigen Satz Skulls, frisch aufbereitet, hat uns übrigens unser ehemaliger Masters-Ruderer Eberhard Schäfers geschenkt. Dieser war bisher sein Eigentum und da es in seiner Altersklasse einfach keine Gegner mehr gab (Jahrgang 1935), hatte er uns seine Skulls vor einiger Zeit überlassen. Ganz herzlichen Dank lieber Eberhard auch noch einmal hier an dieser Stelle für das wertvolle Geschenk!

Unter großem Beifall und auf unzähligen Fotos und Videos festgehalten, fuhren Lina und Tobias zweimal mit elegantem Schlag am Steg vorbei.

Wer nun dachte, das Boot kommt jetzt wieder zurück in die Böcke auf dem Bootsplatz, sah sich getäuscht. Ein wahrer „Run“ auf die „Horst Lehnert“ setzte ein, die spontane Ruderbegeisterung kannte schier kein Grenzen. Unser Eberhard Schäfers ließ es sich genauso wenig nehmen gemeinsam mit Detlef ins Boot zu steigen wie unser „Knobbi“ mit Lutz, Matthias Fangerow mit Judith, Lutz mit Tillmann und auch Michael mit Kerstin. Sie alle waren nach einer kurzen Fahrt von der Leichtigkeit des Ruderns in diesem Boot fasziniert. Und wer gedacht hätte, bei dem allgegenwärtigen Wellenschlag der vorbeifahrenden Motorboote würde das Boot zügig Wasser übernehmen, sah sich getäuscht. Außer minimalem ersten Angstschweiß (wer war´s?) blieb das Boot innen trocken, hat es sich schon in den ersten Wellen gut bewährt.

Unter blau-weißem BRG-Himmel wurde dann der Tag weiter im gepflegten Garten hinter dem Bootshaus genossen. Bei köstlichen Salaten (Dank an alle Spender) und Freigetränken (Dank an alle Jubilare) wurden viele interessante Gespräche geführt und Erinnerungen aber auch Zukunftsgedanken ausgetauscht. Ein Extradank geht an unseren Rolf, du hast als Grillmeister wieder alles vorzüglich auf den Punkt gegart.

Wir haben einen Tag der Kameradschaft verbracht, der den Anwesenden sicher noch lange positiv in Erinnerung bleiben wird. Nicht anders ist es zu erklären, dass die letzten Kameradinnen und Kameraden erst spät am Abend den Heimweg antraten.