Springe zum Inhalt

Tagestour zur Schleuse Kleinmachnow

Am Samstag, den 1. September 2018 machten sich 5 Kameraden der BRG auf, vom Verein zur Schleuse Kleinmachnow und zurück zu rudern. Micha, Marcel H., Detlef, Matze F. und ich (Tobi) waren heiß darauf, die insgesamt knapp 45 Kilometer zu rudern. Also trafen wir uns um 10:00 und um kurz vor 10:30 ließen wir den gesteuerten Vierer, die Havel, zu Wasser und los ging es.

Die erste Etappe bis zum Nadelöhr war ab Gemünd aufgrund des regen Motorbootbetriebs recht wellig. Allein Michas Steuerkünsten ist es zu verdanken, dass wir einigermaßen trocken blieben. Dieser musste kurz vor dem Nadelöhr auch noch einer sich anbahnenden Segelregatta ausweichen, was durchaus Fingerspitzengefühl an der Steuerleine und ein vorausschauendes Fahren erforderte. Nach einer kurzen Trinkpause war dann die Durchfahrt durch das Nadelöhr, die ein „Ruder lang“ erfordert, ein Klacks.

Der dahinter gelegene Große Wannsee war recht ruhig und trotz der heiteren Wetterlage wurden keine Schwimmer aus dem Strandbad touchiert. Hinter der nächsten Engstelle, auf dem Kleinen Wannsee, erfreuten uns die Anblicke vieler wirklich schöner Villen auf Back- und Steuerbordseite. Auch die vielen kleinen selbstfahrenden Rasenmähroboter waren ein Hingucker. Zur ersten längeren Pause wurde dann bei Astoria angelegt. Es wurde Ballast in Form von Brotboxinhalten und Teile von Matzes Tüte mit Gummitieren vernichtet. Beim benachbarten SchülerInnen-Ruderverband am kleinen Wannsee e.V. konnte eine beeindruckende Zahl von bestimmt 20 Jugendlichen Ruderern/innen dabei beobachtet werden, wie sie gemeinsam den schließlich erfolgreichen Versuch unternahmen, ein Boot zu Wasser zu lassen.

Frisch ging es dann weiter Richtung Ziel. Hinter dem Stölpchensee mussten wir noch den Prinz-Friedrich-Leopold-Kanal mit viel Gegenverkehr passieren. Marcel steuerte uns aber königlich durch diese viel befahrene Teilstrecke, sodass wir anschließend hart backbord in den Teltowkanal einfahren konnten. Von nun an befanden wir uns im Grenzgebiet zwischen Brandenburg und Berlin, was eine waldigere, urigere Landschaft bedeutete. Bald folgte das Ziel der Fahrt: Die Schleuse Kleinmachnow.

Das Anlegen am dortigen Ruderclub Kleinmachnow-Stahnsdorf-Teltow erwies sich als Herausforderung: Durch Rechtsstreitigkeiten ist es diesem Verein nämlich nicht möglich, einen offiziellen Steg im Wasser zu haben. Von daher mussten wir an der dortigen sehr knapp bemessenen und vage an einen Steg erinnernden Struktur anlegen. Anschließend führten wir das Boot beiseite auf eine schwimmende Konstruktion, die aus europalettenartigen Holbrettern zu bestehen schien.

Nach dem Festmachen trafen wir planmäßig an Land Tero und Heike, die Detlef ablöste und auf der Rückfahrt ruderte. Ihren wunderbaren Backkünsten verdankten wir hier unsere Stärkung in Form eines sehr schmackhaften Pflaumenkuchens mit Schlagsahne. Eventuell sollte der etwas zu intensive Genuss dieser Köstlichkeit später noch Folgen haben…

Michas Idee aufgreifend statteten wir noch dem Heimatmuseum im Straßenbahnwagen 3587, das direkt an der Schleuse gelegen ist, einen kurzen Besuch ab. Wir bestaunten den besagten stillgelegten Straßenbahnwagen und es war ein Erlebnis, auch im Innern des Wagens die Historie der Lokalität nachzuvollziehen: Hier endete nämlich eine früher wichtige Straßenbahnstrecke. Wir waren indes froh, dass wir unser Boot etwas aus dem Weg gezogen hatten, denn der Ruderbetrieb des Zielvereins war doch enorm. Das lag vor allem an der bunt gemischten Truppe an Wanderruderinnen und Ruderern, die wie wir hier auch einen Zwischenstopp machten.

Beim Ablegen wurde der zuvor verspeiste, köstliche Kuchen zum Problem: Durch das zusätzliche Gewicht lag unser Ruderboot nach dem Einsteigen auf einem Stein auf und wir kamen zuerst nicht von der Stelle. Nun musste ein Kamerad kurz ausgestiegen, um das Boot ein Stück weit vom Ufer wegzubewegen, und anschließend wieder einzusteigen. Zum Glück lag die Havel direkt mit dem Kiel auf dem Stein, sodass kein Schaden am Boot entstand und die Rückfahrt angetreten werden konnte.

Auch diesmal erwies sich der Prinz-Leopold-Kanal als Aufmerksamkeit fordernde Passage. Für Matzes sichere Hand an der Steuerleine war dies aber kein Problem. Erneut legten wir bei Astoria an, um eine kurze Trinkpause zu halten. Beim SchülerInnen-Ruderverband konnten wieder die edlen Ambitionen zahlreicher Schülerruderinnen und Ruderer beobachtet werden. Diese übten sich in teilweise recht gewagten Anlegemanövern, was einmal den frontalen Zusammenstoß mit dem benachbarten Steg zur Folge hatte.

Bei Astoria wurde nun noch einmal die Steuerposition gewechselt, wodurch ich nun am Steuer war. Die weiterhin präsenten Schülerruderinnen und Ruderer forderten vor allem auf der Höhe des Berliner Ruder Clubs e.V. meine Konzentration.

Für die letzte Teilstrecke der Fahrt wechselten Heike und ich hinter dem Nadelöhr auf dem Wasser noch die Plätze und es konnte ziemlich ruhig nach Hause in Richtung BRG gehen. Als wir gegen 16:30 hier wieder angelegt, das Boot geputzt und im Bootshaus verstaut hatten, gönnten wir uns bei der gemeinsamen Rekapitulation der Fahrt ein kühles Bier. Der ein oder andere Mampe hat auch seinen Weg gefunden. Nach dieser tollen Tour hatten wir ihn uns auch verdient.